und Tests von Relevanz. Will man sein Wissen vertiefen oder gibt es bereits auffallende Probleme (Schwindel, Reisekrank- heit, Gleichgewichtsstörungen), empfiehlt es sich, eine:n erfahrene:n Neuroathletiktrainer:in hinzuzuziehen. (www.neuro- athletik.at) Vergleicht man unser Gleichgewichtssystem mit einem Navigationssystem im Auto, dann beginnt das neuronale GPS sofort, mit den Satelliten* zu kommunizieren, sobald wir das Gerät einschalten (wir uns bewegen), unser Ziel eingeben/festlegen, um jederzeit orten zu können/zu erkennen, wo wir uns gerade befinden, um uns daraufhin Feedback geben zu können, wie lange wir zum Zielort benötigen, wie schnell wir sind, welche Richtung wir gerade nehmen, damit es uns den Weg zeigen kann, der uns sicher ans Ziel bringt. *In unserem Körper entsprechen die Satelliten den 3 Hauptsystemen, die unsere Bewegung steuern: → 1. Visuelles System (übergeordnet) Es ist entscheidend, dass beide Augen hochwertige Informationen an das Gehirn liefern, sonst entscheidet sich das Gehirn für das klarere Bild eines Auges. Die Folge wäre eine geringere Vorhersehbarkeit einer Situation, die mit Leis- tungsreduktion einhergeht. → 2. Vestibuläres System (Gleichgewicht) → 3. Propriozeption (Bewegungssystem) Je nach Qualität der eingehenden Signale über Nerven, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder, Innenohr, visuelle Inputs usw. werden diese im Gehirn verarbeitet, integriert und ausgewertet. Bei schlechter Qualität wird entsprechend Kraft, Beweglichkeit, Leistung reduziert bzw. äußert sie sich in einem Knie- schmerz oder Sehstörung, Schwindel, Angst, schlechter Koordination usw. Schon kleine Defizite können große Probleme verursachen! Und eine plötzliche, scheinbar unbedeutende Kopfbewegung beim Gehen/Laufen kann einen quasi über nichts stolpern lassen – man kippt um und verletzt sich zum Beispiel das Sprung- gelenk ohne ersichtlichen Grund. Das wäre der Fall, wenn einer der 3 Gleichgewichtskanäle auf einer oder beiden Seiten nicht gut funktioniert. (horizontaler/hinterer/vorderer Kanal). Praxis: Testen der Bogengänge mit dem VOR-Chart (vestibulo-okulärer Reflex) „Keine Kopfposition sollte eine Bedrohung für das Gehirn darstellen.“ Anmerkung: Tests sind essenziell, damit wir auch die Wirkung direkt überprüfen können. Nur so können wir besser verstehen, wann bzw. warum wir eine Übung als leistungssteigernde Maßnahme sofort einsetzen können (sogenannter High Performance Drill/Neurohack), während wir andere Übungen vorerst in den Aufarbeitungs- 186